Der Acker- bzw. Pflanzenbau ist ein zentrales Standbein des Hofes und war in seiner Ausprägung und Umsetzung über die verschiedenen Epochen stark unterschiedlich. Zur Historie in der Flächen Bewirtschaftung finden sich weitere Informationen unter der Geschichte des Hofes. Heute werden die Flächen der BG Sieglin-Melchior-Ehmann innerhalb der BG Neuhof mit folgenden Fruchtarten bewirtschaftet:
- Weizen und Wintergerste - auf gut 50% der Fläche
- Raps - blühende Ölfelder
- Zuckerrüben - nachhaltiger und regionaler Zucker
- Körnermais - Futter Grundlage für die Hühnerhaltung in der Betriebsgemeinschaft
- Ackerbohnen - eine Leguminose liefert heimisches Eiweiß für Tierfutter
- Speise Erbsen - Saatgut Vermehrung
Neben der Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt und Bauernverband ist seit vielen Jahrzehnten private Beratung z.B. durch NU agrar (Pflanzenbau) oder LBB (Betriebswirtschaft) von großer Bedeutung.
Betriebsgemeinschaften
In den 80er Jahren schlossen sich einige Betriebe zu einer Beratungsgruppe im Pflanzenbau zusammen. In der Beratungsgruppe wurde externes Fachwissen von der N.U. Agrar GmbH zugekauft und ein Berater begleitete uns über das Jahr mit gemeinsamen Terminen auf dem Feld.
1993 gründeten sich die BG Sieglin Melchior GbR. Der Ackerbau zweier Betriebe aus der Beratungsgruppe wurde in eine Gesellschaft zusammen geführt. Der Anbau und Maschinenpark wurde den Gegebenheiten der gemeinsamen Gesellschaft angepasst.
1995 erweitetern wir unsere Kooperation um den 3. Gesellschafter Daniel Ehmann vom Hagenauer Hof. Er brachte den Sülzhof bei Möckmühl mit der dortigen Legehennenhaltung mit in die Betriebsgemeinschaft ein. Diese liefert einen wertvollen organischen Dünger (Hühnermist) für die Feldarbeit.
Dieser Zusammenschluss ist die Basis der Gemeinschaft, weitere Entwicklungsschritte formten in den folgenden Jahren die Gesellschaft.
2016 hat sich die „BG Sieglin Melchior Ehmann“ entschlossen, der „BG Neuhof“ beizutreten.
Viele Punkte verbinden die BG SME mit der BG Neuhof seit langem, wesentliche Punkte sind dabei die Pflanzenbauberatung und die betriebswirtschaftliche Beratung.
Uns erschien die Zeit reif diesen großen Schritt zu gehen, um zukunftsfähige Strukturen beizubehalten.
Mulchsaat
Mulchsaatverfahren fördert den Boden als lebendigen Organismus. Das Bodenleben wird intensiv mit fein gehäckseltem Stroh
gefüttert, das gleichmäßig verteilt und mehrmals flach eingearbeitet wird. Diese „Flächenkompostierung“ wird durch Zugabe von Mist oder Gülle weiter verbessert. Um die großen organischen Massen fachgerecht einzuarbeiten und trotzdem ein gutes Saatbeet
und Wachstum für die Folgekultur hinzubekommen, wurden in Ruckhardtshausen die letzten 25 Jahre allerlei Verfahren probiert, auch Klassiker wie die Horsch Säfräse oder der Airseeder mit Unterfußdüngung.
Hauptsächlich arbeitete die Betriebsgemeinschaft mit einer Lockerer- Kreiseleggen-Säkombination. Die Gare und das Bodenleben entwickelten sich in den Jahren sehr gut und die Erosion verminderte sich enorm.