Waldbau

„Wir ernten die Arbeit unserer Vorfahren und pflegen die Wälder für unsere Enkel“

Zum Hof gehören ca. 30 ha Mischwald, die seit Jahrzehnten nach den Prinzipien der „Naturnahen Waldwirtschaft“ (ANW) mit entsprechender Naturverjüngung bewirtschaftet werden. Durch aktive Mitarbeit in der Forst Betriebsgemeinschaft Öhringen (Forstkammer) wird auch dieser Betriebszweig mit Berufskollegen vernetzt.

In den Hängen des Waldes ist die Zeit der Muschelkalkmeere in Ruckhardtshausen wahrzunehmen: So wurde der Hof aus Steinen erbaut, die im Steinbruch am Fischbach aus dem Muschelkalk gebrochen wurden. Auch die Quellen der Wassergenossenschaft Ruckhardtshausen entstammen einer sehr ergiebigen Schicht im mittleren Muschelkalk welche im Wald hervortritt.

Waldgeschichten aus der „Ohrnberger Chronik“

Buchrain heißt der Hang vom Fischbach zum Buchhof, er wurde vor über 100 Jahren zu Ruckhardtshausen hinzu gekauft. Der Oberhang vor der Mündung zum Kocher steht als Weinberg in der Flurkarte. Die Mönche des Buchhofs bauten an diesem Südhang Wein an.
Der Buchrain war bis nach dem 1. Weltkrieg ein Eichenschälwald, also „Niederwald“. Die Eichen wuchsen als Büsche. Wenn die Triebe Armdicke erreicht hatten, wurde die Rinde abgeschält und zum Gerben verkauft. Die entrindeten Prügel wurden als
Brennholz genutzt. Neue Büsche trieben aus den Wurzelstöcken aus. Die Gerberrinde wurde immer weniger genutzt und damit unrentabel. Also kam der Entschluss, diesen Niederwald in einen Hochwald umzuformen. Von den Eichenbüschen blieb alle
10m ein senkrechter Trieb stehen, dazwischen gab es Anflug anderer Baumarten, wie Weißbuche und Maßholder, die als Unterstand die Eichenstämme astfrei halten. Nach 100 Jahren beständiger Pflege und Entnahme der schlechteren Bäume, steht heute ein Eichenbestand, der nochmal gut 100 Jahre zuwachsen kann und unter sich schon Raum für die nächste Waldgeneration
bietet.